Gleitlager und Gleitlagertechnik
für Industrieanwendung
Gleitlagertechnik – damit es geschmeidig läuft.
Gleitlager haben – anders als ihre Wälzlagerkollegen – deutlich öfter die Chance, im Lauf ihres Gleitlagerlebens auch an exotischen Orten eingesetzt werden dürfen! Zum Beispiel, wenn sie aufgrund ihrer Wassertauglichkeit in einem Lift verbaut werden. Nicht irgendein Lift wohlgemerkt! Gemeint ist der Elevator, der eine Luxusyacht ins Wasser hebt. Dank schmierungs- und deshalb fettfreier Technologie erledigt es seinen Job – Aufnahme und Weiterleitung von Kräften zwischen relativ zueinander bewegten Bauteilen – und zwar umweltfreundlich. Service oder Wartung? Nahezu Fehlanzeige. Gut, dass sich diesen Luxus auch Branchen wie der Maschinenbau oder die Verpackungsindustrie leisten können. Noch dazu, wo Gleitlager so angenehm wenig Lärm um sich machen!
Bronze-Gleitlager: machen optisch was her.
Bronze – Sinterbronze ausgenommen – zählt zu den ganz Harten. Aber obwohl es als Legierung aus den Hauptbestandteilen Kupfer und Zinn eine Menge aushalten kann, reicht es an Stahl nicht heran. Macht aber nichts, denn mit geringer Drehzahl aber hoher Belastung und Beanspruchung kommt es spielend zurecht. Nicht umsonst fällt im Maschinenraum bei der Eisen- und Stahlherstellung, bei Anlagen zur Lebensmittelverarbeitung, in der Spritzgussproduktion und, und, und die Wahl gern auf Bronze-Gleitlager. Noch dazu, weil es Bronze-Gleitlager in unzähligen Ausführungen gibt:
Ob Sinterbronzebuchsen, Bronzebuchsen mit Schmiertaschen oder Massivbronzebuchsen mit Festschmierstoff-Einlagerungen – die Augen der Servicemonteure bringen Bronze-Gleitlager allemal zum Leuchten.
Übrigens: Bei Sinterbronzebuchsen handelt es sich um – mittels Pulvermetallurgie hergestellte – ölimprägnierte Bronzebuchsen. Dabei definiert das verwendete Öl, wo ein solches Gleitlager zum Einsatz kommen darf. Bei Bronzebuchsen ist der Einsatzort quasi vorherbestimmt – nachdem hier Kupfer, Zinn, Aluminium und/oder Silikon alle positiven Eigenschaften zusammenwerfen, entsteht Korrosionsbeständigkeit vom Feinsten: Optimal also für maritime Einsätze wie die besagte Luxus Yacht. Und dass sie dabei eine besonders schlanke Figur machen, ist ja dann fast schon nebensächlich.
Faserverbundgleitlager
Faserverbundgleitlager bestehen aus einer äußeren Tragschicht aus hochfesten Glasfasern und einer Gleitschicht aus Polyesterfasern und PTFE. Der Verbund der beiden Schichten wird durch Epoxidharz gewährleistet.
Kunststoffgleitlager (Gleitlager Polymer): können einiges ab.
Gleitlager aus Polymeren sind wahre Alleskönner. Das liegt natürlich auch daran, weil sie bedingt durch ihren Werkstoff – Polymer – die Vielfalt schon allein durch das „poly“ gepachtet haben. Schon der Blick auf ein einzelnes Polymer und seine Materialeigenschaften vermittelt einen kleinen Eindruck, wie viel neben dem Material und der Bauart für Polymergleitlager an Anwendungsarten „drin“ ist. Polymere sind beispielsweise beständig gegen Alkohole, Kohlenwasserstoffe, Fette, Öle, Kraftstoffe, verdünnte Säuren, starke Säuren oder verdünnte bzw. starke Basen. Das erklärt dann recht schnell, warum Polymer-Gleitlager quasi überall zum Einsatz kommen. Die begeistern die Luft- und Raumfahrttechnik, die Agrartechnik, die Automotive-Branche, den Baumaschinensektor, den Maschinenbau, aber auch den Sport-, Fitness & Reha-Bereich und nicht zuletzt die Medizintechnik und Pharma für sich. Bei all den tollen Eigenschaften werden sogar Bronze-Gleitlager neidisch: mittlere bis hohen Belastungen, mittlere Gleitgeschwindigkeiten und mittlere Temperaturen. So viel Beliebtheit kann man nachvollziehen.
Wartungsarme Mehrschichtgleitlager
Wartungsarme Mehrschichtgleitlager ähneln vom Aufbau den wartungsfreien Gleitlagern. Der Unterschied zu diesen ist die Lauffläche, die bei der wartungsarmen Auführung Schmiertaschen nach DIN ISO 3547 und eine Schmierbohrung enthält.
Wartungsfreie Mehrschichtgleitlager / Trockengleitlager
Mehrschichtgleitlager bestehen aus einem Lagerrücken aus Stahl oder Bronze, einer Sinterbronze-Innenschicht und einer Einlaufschicht aus PTFE.
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